Peiting kämpft – München blockiert: Windräder in Köpfinger Wiesen vor dem Aus
Es könnte alles so einfach sein: Drei Windräder auf den Köpfinger Wiesen in Peiting, ein Projekt mit Rückenwind von Bürgern, Betreibern und Regionalpolitik – und doch droht das Aus. Der Grund? Ein vermeintlicher Schutz der Natur, der plötzlich alles stoppt – und das ganz ohne gesetzliche Grundlage.
1000 Meter Puffer – aus dem Nichts
Mitten in der Energiekrise legt das bayerische Umweltministerium im Schulterschluss mit dem Wirtschaftsministerium im November 2024 eine neue Regel fest: 1000 Meter Abstand zu Natura-2000-Gebieten wie dem Lech. Aufgetaucht ist diese Regelung in einem „ominösen Papier“, wie es Planer nennen – ohne Gesetz, ohne breite Diskussion. Die Folge: Zwei geplante Windkraftflächen in der Region Oberland sind auf einen Schlag gestrichen. Auch die Windräder in Peiting sind plötzlich Geschichte.
Zehn Jahre Planung – einfach vom Tisch gewischt
„Planer und Betreiber haben die Nase voll“, erklärte Peitings Bürgermeister Peter Ostenrieder. Und das ist kein Wunder: Schon 2013 stand das Projekt in den Startlöchern, wurde wegen möglicher Sichtachsen zur Wieskirche ausgebremst – obwohl diese über zehn Kilometer entfernt liegt. Eine teure Denkmalschutz-Studie, vom Staat gefördert, brachte grünes Licht. Doch kaum ist dieses Hindernis aus dem Weg geräumt, kommt die nächste Hürde – diesmal mit angeblichem Vogelschutz als Begründung.
Politik gegen die Region
„Politisch ist das nicht nachvollziehbar“, sagt Josef Niedermaier, Vorsitzender des Planungsverbands und Landrat von Bad Tölz-Wolfratshausen. Deshalb will der Planungsausschuss die Windkraftflächen trotzdem im Regionalplan belassen – und den Protest schriftlich dokumentieren. Man will wissen, wer genau diese Energiewende blockiert. Denn eins ist klar: Hier geht es nicht nur um drei Windräder – es geht um die Frage, wie ernst es Bayern wirklich mit der Energiewende meint.
Natur- oder Klimaschutz? Warum nicht beides?
Die Diskussion zeigt ein grundlegendes Problem: Klimaschutz und Naturschutz stehen sich immer öfter im Weg. Dabei brauchen wir beides. Doch statt Lösungen zu suchen, verschanzt sich das Ministerium hinter undurchsichtigen Vorgaben. Die Region Oberland jedenfalls gibt nicht kampflos auf. Der Wind weht rau – aber noch ist nicht aller Tage Abend.