Die Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg schlägt Alarm: Droht der Energiewende im Gebäudesektor der Rückwärtsgang? Während die neue Bundesregierung über mögliche Änderungen am umstrittenen Heizungsgesetz berät, warnt die Branche eindringlich vor einem energiepolitischen Zickzackkurs.
„Das stiftet noch mehr Verwirrung!“
Maren Kern, Vorständin des BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen, macht unmissverständlich klar: „Unsere Branche steht für CO2-Reduzierung und Klimaschutz. Doch jetzt auf diesem Weg wieder alles zu stoppen und zurückzudrehen, das stiftet noch mehr Verwirrung, als es unserem Land, dem Wohnungsbau und der CO2-Reduzierung guttut.“
Tatsächlich hatten viele Wohnungsunternehmen längst begonnen, ihre Gebäude energieeffizienter zu machen und sich an die strengen Vorgaben des novellierten Gebäudeenergiegesetzes (GEG) von 2023 anzupassen. Doch nun drohen aus ihrer Sicht erneut Unsicherheiten – verursacht durch angekündigte Änderungen der CDU, die Teile des Gesetzes kippen könnte.
„Planungssicherheit statt politisches Ping-Pong!“
Für die Wohnungswirtschaft ist vor allem eines entscheidend: Verlässlichkeit! „Wir brauchen Kontinuität und Planbarkeit“, fordert Kern. Es könne nicht sein, dass langfristige Investitionen in klimafreundliche Heizsysteme plötzlich wieder in Frage gestellt werden. „Wohnungsunternehmen planen für 10, 20 oder sogar 30 Jahre. Wenn die Politik alle paar Jahre neue Regeln aufstellt, ist das ein Desaster für die Branche.“
Besonders problematisch: Viele Kommunen arbeiten derzeit an Wärmeplänen, die eng mit dem Heizungsgesetz verzahnt sind. Diese Konzepte sollen die Weichen für eine klimafreundliche Wärmeversorgung stellen. Doch wenn nun plötzlich wieder alles umgeworfen wird, könnte das viele dieser Pläne torpedieren.
Energiewende oder Stillstand? Die Politik muss entscheiden!
Das Gebäudeenergiegesetz der Ampel-Regierung war eines der umstrittensten Vorhaben der letzten Jahre. Die hitzigen Debatten, die chaotische Kommunikation und die Unklarheiten bei der Umsetzung sorgten bereits für Verunsicherung bei Bürgern, Kommunen und Unternehmen. Sollte nun eine erneute Kehrtwende kommen, könnte das den Druck auf Wohnungsunternehmen und Mieter weiter erhöhen.
Die Branche fordert daher Klarheit – und das schnell! Ob die neue Regierung sich für eine Weiterentwicklung der Energiewende oder für einen Rückschritt entscheidet, bleibt abzuwarten. Doch eins ist sicher: Ein energiepolitischer Dauerstreit bringt Deutschland nicht weiter.