Deutschland steuert immer stärker in Richtung einer nachhaltigen Energiezukunft. Wie aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dominieren erneuerbare Energien mittlerweile den Strommix – während Kohlestrom massiv an Bedeutung verliert. Im Jahr 2024 wurden insgesamt 431,5 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Das entspricht einem Rückgang von 3,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Erneuerbare überholen fossile Energien
Mit einem Anteil von 59,4 Prozent stammte die Mehrheit des in Deutschland erzeugten Stroms 2024 aus erneuerbaren Quellen. Im Vergleich zu 2023 (56 Prozent) bedeutet das einen deutlichen Zuwachs – vor allem, weil die Produktion aus fossilen Brennstoffen weiter einbrach. Insgesamt wurden 256,4 Milliarden Kilowattstunden aus erneuerbaren Energien gewonnen – ein neuer Rekord!
Besonders die Photovoltaik sorgte für Furore: Mit 59,5 Milliarden Kilowattstunden wurde ein Plus von 10,4 Prozent gegenüber 2023 verzeichnet. Auch die Wasserkraft legte kräftig zu und steigerte sich um 10,3 Prozent auf 20,4 Milliarden Kilowattstunden. Überraschenderweise gab es bei der Windkraft einen kleinen Rückgang von 1,4 Prozent, doch ihr Anteil am Gesamtstrom stieg trotzdem leicht auf 31,5 Prozent – damit bleibt Wind die unangefochtene Nummer eins der Energiequellen in Deutschland.
Kohle auf dem Rückzug – Gas auf dem Vormarsch
Die einstige Stütze der deutschen Stromerzeugung verliert rapide an Bedeutung: Der aus Kohle erzeugte Strom brach um 16,0 Prozent ein und lag nur noch bei 97,2 Milliarden Kilowattstunden – das entspricht einem historischen Tiefststand von 22,5 Prozent am gesamten Strommix. Zum Vergleich: 2023 lag der Anteil noch bei 25,9 Prozent.
Während Kohle schrumpft, wächst der Anteil von Erdgas: Die Einspeisung aus Gaskraftwerken stieg um 4,6 Prozent auf 64,1 Milliarden Kilowattstunden, was 14,9 Prozent der Gesamtstromproduktion ausmacht – ein neuer Höchstwert seit Beginn der Datenerhebung 2018.
Atomkraft? Geschichte!
Mit der Abschaltung der letzten Kernkraftwerke am 15. April 2023 ist die Kernenergie endgültig aus der deutschen Stromlandschaft verschwunden. 2023 hatte Atomkraft nur noch 1,5 Prozent zum Strommix beigetragen – 2024 ist sie vollständig verschwunden.
Deutschland ist auf dem Weg zur grünen Energie-Nation!
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Erneuerbare Energien setzen sich immer stärker durch, während fossile Brennstoffe ins Abseits geraten. Besonders der massive Rückgang der Kohleverstromung zeigt, dass der Wandel in vollem Gange ist. Doch die Entwicklung bleibt spannend – denn mit steigendem Strombedarf weltweit wird auch Deutschland vor neuen Herausforderungen stehen.