Erzeugerpreise im Euro-Raum steigen stärker als erwartet

IStock.com/ Stadtratte


Die Erzeugerpreise in der Industrie des Euro-Raums sind im Januar aufgrund gestiegener Energiekosten deutlich angestiegen. Laut dem Statistikamt Eurostat kletterten sie um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Ökonomen hatten zuvor nur mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Im Dezember waren die Preise bereits um 0,5 Prozent gestiegen, allerdings nach einer Aufwärtsrevision der ursprünglichen Zahlen.

Energie treibt die Preise nach oben

Der Hauptgrund für den jüngsten Anstieg waren die höheren Energiepreise, die sich um 1,7 Prozent verteuerten. Auch die Preise für Investitionsgüter wie Maschinen und Anlagen legten mit 0,7 Prozent spürbar zu – zuvor hatten sie über mehrere Monate hinweg kaum Veränderungen gezeigt. Vorleistungsgüter verzeichneten ein leichtes Plus von 0,3 Prozent, nachdem sie im Dezember noch stagnierten.

Die Erzeugerpreise gelten ab Werk, also bevor die Produkte weiterverarbeitet oder verkauft werden. Sie sind daher ein wichtiger Frühindikator für die allgemeine Preisentwicklung und damit auch für die Inflation.

Verbraucherpreise weiterhin auf dem Rückgang

Trotz der gestiegenen Erzeugerpreise sanken die Verbraucherpreise im Euro-Raum zuletzt. Im Februar lagen sie nur noch 2,4 Prozent über dem Vorjahresniveau, nach 2,5 Prozent im Januar. Damit bleibt die Inflation zwar über dem EZB-Ziel von 2 Prozent, zeigt aber eine deutliche Abschwächung.

EZB bleibt auf Lockerungskurs

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist weiterhin zuversichtlich, ihr Inflationsziel in den kommenden Monaten zu erreichen. In diesem Zuge setzt sie ihre Zinssenkungspolitik fort. Am Donnerstag wird die EZB voraussichtlich den sechsten Zinsschritt seit Juni 2024 beschließen. Erwartet wird eine Senkung des Einlagensatzes um 0,25 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent. Dieser Satz bestimmt, wie viel Banken erhalten, wenn sie überschüssiges Geld bei der EZB parken.

Mit den Zinssenkungen möchte die EZB die Wirtschaft weiter stützen und die Kreditvergabe erleichtern.


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