Konzepte für energieautarkes Wohnen ermöglichen es, sowohl Eigenheime als auch Mietwohnungen weitgehend unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Bereits heute gibt es Häuser, die bis zu 90 Prozent ihres Energiebedarfs für Heizung, Warmwasser, Haushaltsstrom und E-Mobilität aus Sonnenenergie decken.
In Aschersleben wird derzeit ein Projekt umgesetzt, bei dem drei DDR-Plattenbauten so saniert werden, dass sie 60 Prozent ihres Energiebedarfs selbst erzeugen. Grundlage dieses Modells ist eine Kombination aus Photovoltaik, Batteriespeichern, einem speziellen Autarkie-Boiler und einer Infrarotheizung. Eine gute Dämmung reduziert den Energiebedarf, während die Sonnenenergie den restlichen Bedarf deckt.
Die Besonderheit dieser Lösung liegt in ihrem Low-Tech-Ansatz, der auf wenig Technik setzt, um Wartungskosten zu minimieren und die Lebensdauer zu erhöhen. Eine Pauschalmiete mit Energie-Flatrate sorgt dafür, dass Energielieferverträge nahezu überflüssig werden. Dadurch können die bisher an Energieversorger und Tankstellen gezahlten Beträge im Wirtschaftskreislauf des Wohnhauses bleiben. Vermieter profitieren von höheren Mietrenditen, während Mieter durch eine feste Warmmiete vor steigenden Energiepreisen geschützt sind.
Etwa 30 Prozent der Mehrfamilienhäuser in Deutschland wären für eine solch hohe Autarkie geeignet. Angesichts einer Sanierungsquote von nur 0,7 Prozent könnte dieses Modell erheblich zur Energiewende im Gebäudebereich beitragen.
Zukunftsprognosen zeigen, dass Solarstrom in 15 Jahren nur noch ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde kosten könnte. Energie würde damit nahezu kostenlos werden und energieautarkes Wohnen könnte sich als wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Lösung etablieren.







