Der Schatz in der Tiefe: Natürlich vorkommender Wasserstoff entdeckt

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Im Jahr 1987 in Mali hofften Brunnenbauer verzweifelt auf Wasser. Mit jedem Meter, den das Bohrgerät tiefer in die Erde vordrang, stieg die Erwartung. Doch bei 108 Metern fanden sie nichts als trockene Erde. Mamadou Ngulo Konaré, der Leiter des Teams, wollte das Loch bereits aufgeben, als seine Arbeiter etwas Ungewöhnliches bemerkten. Aus der Tiefe strömte ein „Wind“.

Neugierig beugte sich einer der Arbeiter über das Bohrloch, die Zigarette noch im Mund. Plötzlich geschah das Unerwartete: Der Wind explodierte. Flammen schossen aus der Erde – am Tag leuchteten sie blau, in der Nacht goldgelb. Das Dorf war erschrocken. Man hielt das Bohrloch für verflucht.

Doch was damals als Fluch galt, erweist sich heute als ein ungeahnter Energieschatz. Die Brunnenbauer in Mali hatten keinen Wasserstrom, sondern natürlichen Wasserstoff entdeckt – auch bekannt als weißer Wasserstoff.

Die Jagd nach weißem Wasserstoff beginnt

Fast 40 Jahre später ist der weltweite Energiehunger groß, besonders nach klimaneutralen Alternativen. Forscher und Unternehmen suchen gezielt nach natürlichen Wasserstoffquellen, um sie als nachhaltige Energiequelle nutzbar zu machen. Erst vor einem Jahr wurde in einem albanischen Bergwerk zufällig ein großes Reservoir weißen Wasserstoffs entdeckt.

Nun zeigt eine neue Studie des Helmholtz-Instituts unter der Leitung von Frank Zwaan, dass es auch in den europäischen Alpen und Pyrenäen erhebliche Vorkommen geben könnte. Das bedeutet, dass der weiße Wasserstoff nicht nur ein exotisches Phänomen ist, sondern möglicherweise eine bedeutende Rolle in der Energiezukunft spielen könnte.

Die Entdeckung von 1987 in Mali war vielleicht nur der Anfang. Heute könnte der „verfluchte Wind“ als wertvolle Energiequelle die Welt verändern.

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