Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) drängt die Bundesregierung zu einer schnellen Entscheidung über den Bau neuer wasserstofffähiger Gaskraftwerke. „Wir haben hier wirklich Zeitdruck“, betonte BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae auf einer Konferenz in Cottbus zur Infrastrukturentwicklung im Lausitzer und Mitteldeutschen Revier. Sie forderte dringend einen Ausschreibungsrahmen für diese Kraftwerke, um den Kohleausstieg in der Lausitz zu ermöglichen.
Förderung noch offen
Unklar ist bisher, wie der Staat den Bau neuer Gaskraftwerke finanziell unterstützt. Die Pläne von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) wurden durch den vorzeitigen Bruch der Ampel-Koalition gestoppt. Gaskraftwerke sollen in Zukunft als Reservekraftwerke einspringen, wenn Wind- und Solarenergie nicht ausreichen. Langfristig ist vorgesehen, diese Anlagen auf klimafreundlichen Wasserstoff umzurüsten.
Laut Andreae seien Unternehmen bereit, in diese Alternative zu investieren, benötigten jedoch einen verlässlichen Investitionsrahmen. Zudem dauere der Bau eines neuen Gaskraftwerks mehrere Jahre: „Von der Planung über die Genehmigung bis zur Fertigstellung müssen wir mit etwa sechs Jahren rechnen.“
Kohleausstieg in den 2030er-Jahren geplant
Laut Kohleausstiegsgesetz soll in der Lausitz spätestens ab 2038 keine Kohleverstromung mehr stattfinden. Der Energiekonzern Leag plant daher einen umfassenden Umbau hin zu erneuerbaren Energien. Im Rheinischen Revier wurde der Kohleausstieg bereits auf das Jahr 2030 vorgezogen.
Die Forderung des BDEW nach einer raschen politischen Entscheidung ist somit zentral für die Umsetzung der Energiewende und den geplanten Kohleausstieg.