Die Thüringer Hochschulen machen ernst mit dem Klimaschutz: Mit einem innovativen Energiemanagement wollen sie ihren Energieverbrauch optimieren und den CO₂-Ausstoß drastisch reduzieren. Dafür haben sie eine Kooperationsvereinbarung mit dem Wissenschaftsministerium sowie der Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur (ThEGA) unterzeichnet. Ziel ist es, bis 2030 die Emissionen zu halbieren und langfristig klimaneutral zu werden.
Intelligente Technik für mehr Effizienz
Kernstück der Kooperation ist ein einheitliches landesweites System, das die Energieverbräuche an den Hochschulen in Echtzeit überwacht und optimiert. Smarte Gebäudetechnik, etwa intelligente Thermostatventile, sollen dabei helfen, den Energiebedarf um bis zu 20 Prozent zu senken. Auch eine verbesserte Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen steht auf dem Plan.
Das Wissenschaftsministerium unter Leitung von Christian Tischner (CDU) trägt die Kosten für das Projekt und hat die Initiative ins Leben gerufen. „Nachhaltigkeit und Digitalisierung gehen hier Hand in Hand. Wir wollen, dass unsere Hochschulen Vorreiter im Bereich Energieeffizienz werden“, erklärte Tischner bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.
21.800 Tonnen CO₂ – und eine ehrgeizige Reduktion
Die Zahlen zeigen den Handlungsbedarf: Im Jahr 2019 verursachten die neun Thüringer Hochschulen insgesamt 21.800 Tonnen CO₂ durch ihren Energieverbrauch. Um dieses enorme Einsparpotenzial zu nutzen, sollen neben der technischen Optimierung auch Verhaltensänderungen in den Hochschulen gefördert werden. Sensibilisierungsmaßnahmen für Studierende und Mitarbeitende könnten dabei eine Schlüsselrolle spielen.
Das langfristige Ziel ist klar: Bis 2030 soll der CO₂-Ausstoß der Hochschulen um 50 Prozent gesenkt werden. Der verbleibende Anteil soll durch finanzielle Kompensationen ausgeglichen werden. Damit leisten die Hochschulen einen wichtigen Beitrag zur Klimastrategie des Landes Thüringen, das laut Klimagesetz die gesamte Landesverwaltung bis 2030 klimaneutral gestalten will.
Mehr als ein Klimaprojekt – eine Investition in die Zukunft
Die Kooperation ist mehr als eine reine Energiesparmaßnahme – sie ist eine Investition in eine nachhaltige Zukunft. Durch den Einsatz moderner Technologien entstehen nicht nur ökologische Vorteile, sondern auch langfristige wirtschaftliche Einsparungen. Zudem profitieren Studierende von einem praxisnahen Modellprojekt, das zeigen soll, wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit erfolgreich zusammenspielen können.
Mit der Einführung des gemeinsamen Energiemanagements setzen die Thüringer Hochschulen ein starkes Zeichen für die Zukunft: Klimaschutz beginnt vor Ort – und innovative Lösungen sind der Schlüssel für eine nachhaltige Entwicklung.