Deutschland treibt den Ausbau der Windenergie mit voller Kraft voran: 2024 wurden bundesweit 2.405 neue Windräder genehmigt – so viele wie nie zuvor. Dies entspricht einem Anstieg von 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) und der Verband VDMA Power Systems mitteilten.
Genehmigungsrekord, aber Verzögerungen beim Bau
Die neu genehmigten Windkraftanlagen haben eine Gesamtleistung von 14 Gigawatt, doch bis diese tatsächlich Strom ins Netz einspeisen, wird es noch dauern. Im Durchschnitt vergehen mehr als zwei Jahre zwischen Genehmigung und Inbetriebnahme, unter anderem wegen langwieriger Planungsprozesse und Lieferkettenengpässen.
Windenergie bleibt Deutschlands wichtigste Stromquelle
Trotz der Herausforderungen bleibt die Windkraft der dominierende Energieträger im deutschen Strommix. 2024 wurden 635 neue Windräder mit einer Leistung von 3,25 Gigawatt in Betrieb genommen – allerdings neun Prozent weniger als im Vorjahr.
Da auch alte Windräder abgeschaltet wurden, betrug der Netto-Zuwachs an Windenergieleistung rund 2,5 Gigawatt. Die insgesamt installierte Windkraftleistung in Deutschland stieg damit auf 63,5 Gigawatt.
Verbände fordern weitere politische Unterstützung
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroeck betonte, dass die Windenergie ihre Führungsrolle in der deutschen Stromversorgung weiter ausbaue. Auch Dennis Rendschmidt, Geschäftsführer von VDMA Power Systems, lobte die Fortschritte, mahnte aber:
„Die Weichen sind richtig gestellt, doch der Ausbau muss weitergehen. Windenergie sichert die Energieversorgung, senkt die Stromkosten und schafft Arbeitsplätze.“
Ausblick auf 2025: Noch mehr Windkraft geplant
Für das laufende Jahr 2025 rechnen die Verbände mit einem weiteren Anstieg des Windkraftausbaus. Erwartet wird ein Zubau von 4,8 bis 5,3 Gigawatt, womit die Windenergie weiter an Bedeutung gewinnen würde.
Windkraftausbau nimmt Fahrt auf, aber Baustellen bleiben
Der Rekord an neuen Genehmigungen zeigt, dass die Energiewende in Deutschland weiter voranschreitet. Doch der tatsächliche Ausbau hinkt noch hinterher. Die nächsten Herausforderungen bleiben schnellere Genehmigungen, effizientere Bauprozesse und stabile Lieferketten – damit genehmigte Windräder auch zeitnah Strom liefern können.
