Offshore-Windenergie wächst weiter: 73 neue Windräder vor deutschen Küsten

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Der Ausbau der Windenergie auf See kommt weiter in Schwung. 73 neue Offshore-Windräder wurden 2024 vor den deutschen Küsten errichtet, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) mitteilte. Damit sind mittlerweile über 1.600 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 9,2 Gigawatt in Betrieb.

Nordsee bleibt Offshore-Hotspot

Die meisten der neuen Windräder drehen sich in der Nordsee, wo inzwischen 7,4 Gigawatt installiert sind. Der kleinere Anteil entfällt auf die Ostsee. Zum Vergleich: Ein einzelner deutscher Atomkraftwerksblock hatte vor der Abschaltung etwa ein Gigawatt Leistung, allerdings mit nahezu konstanter Stromproduktion.

Offshore-Windkraftanlagen arbeiten jedoch effizienter als Windräder an Land:

  • Auf hoher See laufen sie rund 50 Prozent länger als Windräder an Land.
  • Sie sind deutlich größer, mit Nabenhöhen von bis zu 130 Metern und Rotordurchmessern von 180 Metern.

Langfristige Ausbauziele: 30 Gigawatt bis 2031

Laut Branchenprognosen könnte sich der Offshore-Ausbau ab 2028 nochmals beschleunigen. Bis 2031 sollen 30 Gigawatt Offshore-Windleistung ans Netz gehen – allerdings ein Jahr später als ursprünglich von der Bundesregierung geplant.

2024 trug die Offshore-Windkraft bereits 5,9 Prozent zur deutschen Stromerzeugung bei. Mit den geplanten Erweiterungen wird sich dieser Anteil in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.

Offshore-Wind als Schlüssel für die Energiewende

Die steigende Zahl an Windparks in Nord- und Ostsee zeigt, dass Deutschland weiter auf Windkraft als zentrale Säule der Energiewende setzt. Offshore-Windkraft bietet dabei eine wichtige Ergänzung zur Onshore-Windenergie und zur Solarenergie, da sie konstanter Strom liefert und weniger von Tageslicht oder Wetterbedingungen abhängig ist.

Mit einem möglichen Verdreifachen der Offshore-Kapazitäten bis 2031 könnte Deutschland einen entscheidenden Schritt in Richtung einer klimaneutralen Stromversorgung machen.

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