Mit einer Reihe von Dekreten hat US-Präsident Donald Trump an seinem ersten Amtstag ein klares Signal gesendet: Die USA setzen wieder voll auf fossile Brennstoffe. Die von ihm ausgerufene „nationale Energienotlage“ soll die Öl- und Gasproduktion massiv ausweiten – mit weitreichenden Folgen für die globalen Energiemärkte.
Billigeres Öl und Gas, aber zu welchem Preis?
Trumps Strategie hat zwei zentrale Ziele:
- Steigende Exporte sollen das US-Handelsbilanzdefizit reduzieren.
- Mehr Angebot soll die Energiepreise senken und damit die Inflation im Inland dämpfen.
Durch die stärkere Förderung fossiler Energien könnten die Öl- und Gaspreise weltweit sinken. Das wäre zwar kurzfristig eine gute Nachricht für Verbraucher, könnte aber langfristig Europas Energieabhängigkeit von den USA weiter verschärfen.
Deutschland zwischen Abhängigkeit und Klimazielen
Für Deutschland ist Trumps Politik ein zweischneidiges Schwert. Einerseits könnten günstigere Energieimporte helfen, die zuletzt stark gestiegenen Gaspreise zu stabilisieren. Andererseits stellt sich die Frage, wie abhängig sich Europa – und insbesondere Deutschland – von amerikanischem LNG (Flüssigerdgas) machen will.
Hinzu kommt, dass Trump den erneuten Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen beschlossen hat. Während Deutschland und die EU weiterhin auf eine klimaneutrale Energiezukunft setzen, könnte Trumps fossiler Kurs den weltweiten Kampf gegen den Klimawandel erschweren.
Fazit: Ein Energieboom mit Risiken
Die USA könnten unter Trump zur weltweiten Energiegroßmacht werden – mit niedrigen Preisen, aber auch geopolitischen Risiken. Deutschland und Europa stehen vor einer Herausforderung: Profitieren sie kurzfristig von günstigem US-Gas, oder setzen sie langfristig auf Unabhängigkeit durch erneuerbare Energien?
Klar ist: Trumps Politik wird die Energiepreise beeinflussen – aber zu welchem Preis für Europa?