Die Solarbranche blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024, geprägt von technologischen Innovationen, globalen Marktbewegungen und rechtlichen Entscheidungen. Wir haben die spannendsten Entwicklungen für Sie zusammengefasst.
1. Stellenabbau bei Hanwha Q Cells: Herausforderungen durch Überproduktion
Der bekannte Solarmodulhersteller Hanwha Q Cells plant Effizienzsteigerungen an seinen deutschen Standorten in Berlin und Bitterfeld-Wolfen. Leider bedeutet dies auch einen Stellenabbau. Die Hintergründe: Der weltweite Wettbewerb wird durch eine Überproduktion in China verschärft, die die Preise für Solarmodule unter Druck setzt. Diese Entwicklung zeigt, wie stark die globalen Marktbedingungen die deutsche Solarindustrie beeinflussen.
2. Bundesverfassungsgericht bestätigt staatliche Erlösabschöpfung
Das Bundesverfassungsgericht hat eine wichtige Entscheidung getroffen: Die staatliche Erlösabschöpfung während der Energiekrise wurde als rechtmäßiger Ausnahmefall bestätigt. Betreiber von Solar-, Wind- und Biomassekraftwerken hatten sich gegen diese Regelung gewehrt, jedoch ohne Erfolg. Das Urteil setzt jedoch strenge Grenzen für zukünftige Eingriffe, was die Branche in ihrer Planungssicherheit stärkt.
3. Rekordwerte bei der Solarstromproduktion in Deutschland
Ein Highlight für die Branche: Im Juni 2024 produzierten Photovoltaikanlagen in Deutschland erstmals über zehn Milliarden Kilowattstunden Solarstrom in nur einem Monat. Auch im ersten Halbjahr 2024 sorgten erneuerbare Energien für beeindruckende Zahlen, deckten 58 % des deutschen Stromverbrauchs und erreichten damit einen Rekordanteil. Photovoltaik alleine trug 14,7 % bei, was den kontinuierlichen Ausbau und die steigende Effizienz der Anlagen unterstreicht.
4. Meyer Burger stoppt US-Expansionspläne
Der Schweizer Solarkonzern Meyer Burger hat überraschend angekündigt, seine Pläne für den Bau einer neuen Produktionsstätte in Colorado Springs aufzugeben. Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf das Werk in Thalheim, Sachsen-Anhalt, und sichert damit rund 350 Arbeitsplätze. Trotz finanzieller Unterstützungsmöglichkeiten aus den USA sorgt dieser Schritt für Unsicherheit bei Investoren. Der Aktienkurs des Unternehmens reagierte mit einem deutlichen Rückgang.
5. Revolutionäre Produktionstechniken für Solarzellen
Forscher der City University in Hongkong haben eine neue Methode entwickelt, mit der Perowskit-Solarzellen in Rekordgeschwindigkeit hergestellt werden können – vergleichbar mit dem Zeitungsdruck. Diese Zellen sind nicht nur hocheffizient, sondern auch flexibel und halbtransparent. Dadurch bieten sie neue Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise als lichtabsorbierende Fenster in urbanen Gebäuden. Diese Innovation könnte die Zukunft der Solarindustrie maßgeblich prägen.







